Corona und die Unsicherheit

Seit 10 Tagen haben wir unsere Salzräume nun wieder geöffnet. Ich war an "Tag 1" nach knapp 3 Monaten Corona-Pause fast so aufgeregt wie vor der Eröffnung. Aber - wenn auch unter bestimmten Bedingungen - wir können wieder kleine und große Gäste empfangen - was für ein schönes Gefühl!

Zuerst waren wir unsicher, wie unsere Kunden wohl auf die Veränderungen reagieren würden. Termine vereinbaren, das wollten wir nie - schließlich ist unser Konzept auf Familien mit (kleinen) Kindern ausgelegt, und gerade für die sind doch spontane Sachen einfacher zu händeln. Aber bevor wir gar nicht öffnen können oder Kunden wegschicken müssen, weil die maximale Besucheranzahl erreicht ist, ist es ein guter Kompromiss. Bisher haben es die Kunden auch problemlos akzeptiert, und der Ablauf hat sich auch für uns eingespielt mit Ablüften und Desinfizieren nach jeder Spielzeit oder auch mit dem Erfassen der Kundendaten für eine mögliche Nachverfolgung. 

 

Dennoch ist es anders als vor Corona. Die Leute sind unsicher und bisher ist auch der Besucheransturm eher verhalten. Ich kann es niemandem verübeln, denn als Privatperson bin ich selbst noch nicht wieder in der "alten" Normalität angekommen. Wieder regelmäßig im nasefrei zu sein, ist z.B. ein Stück zurück in die "alte" Normalität für mich.

Ich kann gar nicht erklären, was mich davon abhält, z.B. endlich mal wieder in der Stadt bummeln zu gehen?! Ist es die Angst, mich anzustecken? Oder ist es das ungewohnte Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung in den Geschäften? Oder einfach die Unsicherheit, irgendwas zu tun, was man zur Zeit besser nicht tun sollte? Meine privaten Kontakte bzw. Verabredungen sind immer noch sehr übersichtlich - ich könnte jederzeit meine Kontaktpersonen nach verfolgen. 

Seit einer Woche geht unsere Jüngste wieder in die Kita - ein weiterer Schritt in Richtung "alte" Normalität. 

 

Deshalb erlebe ich die ersten Tage seit Wiedereröffnung auch als Auf und Ab. Man freut sich, die Gesichter wiederzusehen. Es ist so schön, wieder andere Kinder im Salz spielen zu sehen statt nur die eigenen. Aber natürlich wird man auch mit Fragen konfrontiert wie "Kann ich mich bei Ihnen mit Corona anstecken?" Leider kann ich diese Frage nicht verneinen - wer kann das schon sicher? Mittlerweile kann uns das Coronavirus überall begegnen. In der Regel besuchen Menschen mit Erkältungssymptomen Salzgrotten, um in entspannter Atmosphäre zu inhalieren. Die Sole-Inhalation führt zu einer besseren Befeuchtung und Durchblutung der Atemwegsschleimhäute und fördert dadurch den Prozess der Selbstreinigung der Atemwege. Die Sole-Inhalationstherapie kommt auch bei genesenen Corona-Patienten als Reha-Maßnahme zum Einsatz. Ich habe aktuell von einem Reha-Zentrum an der Ostsee gelesen, was zur Zeit überwiegend ehemalige Covid 19-Patienten betreut. Auch an der Ostsee hat man wundervolles salzhaltiges Klima! 

Im eigenen Interesse bin ich ständig am Recherchieren, ob es mittlerweile Erkenntnisse zum Coronavirus in Verbindung mit Salz gibt. Ich habe schon unzählige Nachrichten geschrieben, Virologen und Hygieneinstitute kontaktiert. In Spanien gibt es eine Studie, die herausgefunden haben soll, dass Meerwasser das Virus inaktiv macht. Das würde wieder für eine Eindämmung in Verbindung mit Salz sprechen. Aber genaues weiß man nicht. 

Versprechen kann ich Ihnen, dass wir uns an alle Vorgaben, die die Hygiene betreffen, halten. In der Soleoase darf  sich z.B. auch immer nur eine Familie aufhalten, nach jeder Spielzeit wird der Salznebel einmal komplett erneuert. 

Aber neben den Momenten der Verunsicherung gibt es glücklicherweise auch einige schöne, positive Signale: Die Mama, die sagt, dass die Salzinhalation dem Husten Ihres Sohnes am besten von allem hilft. Oder die Mama, die zum ersten Mal bei uns war und abends noch eine Mail geschrieben hat, wie schön es doch war. Oder auch die Mama, deren Mann selbst an Covid19 erkrankt war, und die dennoch ohne Berührungsängste regelmäßig zu uns kommt. 

Das alles macht doch Hoffnung, dass Corona irgendwann dazu gehört wie alle anderen Viruserkrankungen auch, und dass wir alle Stück für Stück zurück in die "alte" Normalität finden. Und solange sind wir eben alle ein bisschen vorsichtiger...