Jahresrückblick 2020

2020 - wie haben wir diese besondere Zahl zum Jahreswechsel gefeiert! Und es sollte ein ganz spezielles Jahr werden. Im Advent 2019 hat niemand geahnt, wie wir im Jahr darauf die Weihnachtszeit verbringen werden.

Im Dezember 2019 waren wir in der Hochsaison bei uns im nasefrei. Nach 11 Monaten Salzspielplatz waren wir mehr als nur angekommen: wir hatten schon einige Stammkunden, es kamen täglich neue Besucher dazu, wir hatten einen festen Ablauf und alles lief super. 

Auch 2020 fing gut an. Wir kamen an unsere Kapazitätsgrenzen - und wir bekamen so viel positives Feedback. Dann kam der März, der erste Lockdown - CORONA, ein unbekanntes Virus legte die ganze Welt lahm. Anfangs waren alle eher verunsichert und ängstlich, weil man so wenig über Covid 19 wusste. Die ersten Wochen zuhause waren für viele eine Zeit des Entschleunigens, mal runterkommen vom sonst vollgepackten Alltag, intensiv Zeit mit den Kindern verbringen. Aber irgendwann wurde es zu viel mit Homeoffice, Homeschooling und Kinderbetreuung, isoliert sein, keine Freunde treffen. Wir freuten uns im Sommer alle über ein bisschen Normalität. 

Als wir im Juni wieder öffnen durften, war alles anders. Durch die Auflagen und Beschränkungen war mir mein nasefrei plötzlich irgendwie fremd. Es brauchte eine ganze Weile, bis sich die "alte" Nähe wieder einstellte, bis man das Gefühl hatte, unser "Baby" lebt wieder. Ja, das nasefrei war mein 4. Baby, habe ich immer gesagt, mein Herzensprojekt. Es ist nicht einfach nur der Salzspielplatz, mein Job. Es ist für uns als Familie viel, viel mehr!

 

Ich war nicht naiv, als im Oktober die Corona-Infektionszahlen wieder anstiegen. Ich hatte das immer ganz gut im Blick. Und ich war auch nicht überrascht, als von einem erneuten Lockdown die Rede war. Aber, anders als im März, zog es mir diesmal den Boden unter den Füßen weg. Ich war Tage lang wie ferngesteuert. Und ich war auch nicht so optimistisch wie meine Kunden, die sich verabschiedeten mit "wir sehen uns im Dezember wieder". Ich hatte im Gefühl, dass dieser Winter nochmal richtig hart werden würde.

Der Laden ist jetzt den 5. Monat geschlossen. Anders als im März, als das Frühjahr vor der Tür stand, befinden wir uns mitten in der Erkältungshochsaison. November bis Februar - das sind eigentlich die Monate, in denen wir die beste Auslastung haben und vorarbeiten für die eher ruhigen Sommermonate. Genau jetzt wäre unsere zweite richtige Herbst-Winter-Saison. Stattdessen sitze ich zuhause - auf der einen Seite mit Verständnis für die Maßnahmen, auf der anderen Seite total verärgert darüber, dass es überhaupt wieder so weit kommen musste. Wir haben uns so viel Mühe gemacht, das Ansteckungsrisiko bei uns in den Salzräumen so gering wie möglich zu halten. Mal davon abgesehen, dass Salz eine desinfizierende Wirkung hat und die Salzluft unsere Schleimhäute reinigt und somit die Atemwege stärkt. Durch die Soleinhalation werden weniger Viren ein- und auch ausgeatmet. Wir haben wirklich gedacht, dass wir, wenn auch mit deutlich begrenzten Kapazitäten, über den Winter kommen. Jetzt sehen wir den Winter an uns vorbeiziehen...

Als Unternehmerin habe ich die Saison innerlich bereits abgehakt. Im Kopf habe ich Gedanken und Ideen, wie wir im nächsten Jahr dann hoffentlich irgendwann nochmal neu durchstarten, denn nach so vielen Monaten wird es sich tatsächlich wie ein Neustart anfühlen - man muss das Getriebe erst mal wieder in Gang bringen. 

Aber kennt ihr das vielleicht auch, dass man Dinge im Kopf hat, aber einfach zu blockiert ist, um sie umzusetzen? So geht es mir: an vielen Tagen habe ich das Gefühl, ich drehe mich im Kreis und bewege mich wirklich überhaupt nicht nach vorne. In meinem normalen Alltag bin ich viel produktiver, obwohl ich eigentlich viel weniger Zeit habe als im Moment. Es ist schon erstaunlich, was solch eine Ausnahmesituation mit einem macht.

 

2020 - ein ganz besonderes Jahr, mit vielen Auf und Abs, mit Höhen, aber auch vielen Tiefen, beruflich und privat: Unsere älteste Tochter ist im Sommer ausgezogen, das ist schon ein einschneidendes Erlebnis für das Mutterherz. Mein Mann musste erfahren, wie es ist, ein Elternteil zu verlieren. Und vor 2 Wochen mussten wir nach 13 Jahren unsere geliebte Hündin Luna über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Wenn ich das alles Revue passieren lasse, dann war es wirklich ein echt besch... Jahr! Und ich bin echt froh, dass es bald zu Ende ist, dieses besondere 2020.

Aber noch nie hatte ich so viel Zeit für meine Kinder, wir konnten spielen, basteln, die Natur erkunden, ohne dass im Nacken die Zeit saß, die einen mahnte, was noch alles zu erledigen sei. Wir hatten einen wunderschönen, entspannten Sommer. Ich konnte außerdem ziemlich spontan ein weiteres Herzensprojekt umsetzen und gemeinsam mit meiner Nachbarin ein Kinderbuch veröffentlichen. Und das wichtigste, wir sind gesund! Bisher ist unsere Familie von Covid 19 verschont geblieben, und dafür bin ich wirklich sehr dankbar! 

Lasst uns gemeinsam zuversichtlich auf das neue Jahr 2021 blicken! Wir haben wirklich einen Grund zu sagen "es kann nur besser werden". Und das wird es - ganz bestimmt!